LGS-Studienreise nach Berlin (16. - 20. April 2018)

02Beeindruckend und nachvollziehbar
Berlin ist in Deutschland eine einzigartige Stadt. Von der Architektur der ganzen Stadt war ich wirklich beeindruckt. Alles wirkt sehr pompös und im Vergleich zu Frankfurt teilweise schon überdimensioniert. Da wächst ja eher alles in die Höhe. Außerdem ist Berlin auch das Zentrum der neueren Geschichte, so viele wichtige historische Ereignisse sind mit diesem Ort verknüpft.
Am interessantesten war der Besuch im Bundestag und das Gespräch mit Frau Lips.
Besonders erschreckend fand ich den menschenverachtenden Umgang der Stasi mit den Insassen der Haftanstalt Hohenschönhausen. Die Zeitzeugen vermitteln ein wirklich nachvollziehbares Gefühl bzgl. ihrer Haftzeit/ihrer dortigen Erlebnisse. Selbiges gilt für die Gestapo und deren Methoden, angebliche Widerstandskämpfer zu bekämpfen, die ebenfalls grausam und verachtend waren.
Konstantin Senger BG/Q4

05Politik live
Mir hat die Fahrt nach Berlin sehr gut gefallen. Ich mag Berlin total gerne und war zum dritten Mal dort, trotzdem habe ich viel Neues gesehen und durch die Führungen auch Neues über die Geschichte der Stadt gelernt. Am besten hat mir der letzte Tag gefallen. Ich fand das Rollenspiel der Plenarsitzung sehr interessant und es hat auf mich sehr authentisch gewirkt. Das Gespräch mit Patricia Lips fand ich auch interessant, auch wenn ich in einigen Punkten nicht ihrer Meinung bin. Am besten fand ich, dass wir bei einer Plenarsitzung im Bundestag zuschauen durften, da ich schon sehr gespannt war, wie so etwas abläuft und es anders ist, als wenn man dies im Fernsehen sieht. Außerdem fand ich es interessant, dass man bekannte Politiker wie Wolfgang Kubicki oder Claudia Roth „live“ gesehen hat, da man sie sonst nur aus dem Fernsehen kennt.
Sophia Bernard, 12HBS2, Sozialassistenz

04Lebendige Geschichte
Der Ausflug in das Deutsche Historische Museum hat mir gut gefallen. Meine Gruppe hatte das Thema, welches in die Richtung des Mittelalters ging. Es wurde über Martin Luther gesprochen und auch unter anderem über den Sonnenkönig. Ich habe die beiden Themen zwar im Unterricht auch gehabt, jedoch einige Dinge dazu gelernt. Die Führungen waren generell sehr ansprechend, da sie nicht "stocksteif" erzählt wurde, sondern auf unsere Gruppe eingegangen wurde.
Nina Hartmann - Klasse 12HBS2, Sozialassistenz

Neue Leute aus derselben Schule
Sehr gut an der Fahrt fand ich, dass wir eine sehr gemischte Gruppe waren. Wir besuchen zwar dieselbe Schule, aber haben uns noch nie davor gesehen. Es war interessant, neue Leute kennenzulernen und Eindrücke auszutauschen. Ich bin mir sicher, dass wir uns alle nach der Fahrt noch sehen werden.
Außerdem fand ich es gut, dass die Lehrer sehr zuvorkommend und locker drauf waren und man mit ihnen über alles reden und lachen konnte. Die Hotelzimmer waren zwar klein, da aber das Hotel sehr sehr zentral lag, konnte man da mal drüber hinwegsehen. Was mir an der Fahrt nicht gefallen hat, war, dass der Zeitplan sehr straff war. Es wurde sich zu viel vorgenommen, was dann zu stressig war. Die Museen waren wirklich sehr interessant, aber ich hätte mir neben den Führungen auch gewünscht, mehr von der Stadt zu sehen (z. B. Fernsehturm).
Aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Woche sehr schön war. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen. Ich persönlich hatte mir nicht so viel erhofft. Deshalb würde ich es jedem empfehlen, wenn unsere Schule sich die Mühe macht, so etwas auf die Beine zu stellen, es auch zu nutzen. Hätte ich die Möglichkeit, nochmal mitzufahren, würde ich es tun.
Seyda Ilgezdi, BG/Q4

Bewegende Erlebnisse
Egal ob die Entstehung der Demokratie, das Mahnmal für Millionen von unschuldig getöteten Juden, spektakuläre Gebäude und Parks oder ein aufregendes Nachtleben- Berlin bietet all dies für mich in nur vier Tagen.
Die Hauptstadt ist eine Stadt mit zwei Gesichtern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Deutlich wird dies am Mahnmal der Juden mitten in der Stadt. Riesige Betonblöcke ragen aus dem Boden und erinnern an Millionen von getöteten Juden zur NS-Zeit - einer Zeit, die für Berlin sehr prägend und unvergessen ist. An diesem Ort der Stille schafft es Berlin, Menschen zu versammeln und zu vereinen und diesen Platz auf seine ganz eigene Art und Weise mit Leben zu füllen. Die Berliner Mauer und das Brandenburger Tor, die Wahrzeichen Berlins, erinnern an Trennung und Wiedervereinigung, an die schmerzliche Trennung ganzer Familien zu einer Zeit, in der Berlin in Ost und West geteilt war. All diese Plätze haben enorme Macht, Menschen schmerzlich erinnern zu lassen, und trotzdem schaffen sie es, wahre Kunst zu sein, die die Menschen auch begeistert und fröhlich sein lässt.
So begeisternd Berlin auch sein kann, schreckt es auch zurück. Als Außenstehender mag man die zwei Gesichter dieser geschichtsträchtigen Stadt zunächst kaum erkennen, dennoch passiert es: Das Stasigefängnis Hohenschönhausen ist genau der Ort dieses Geschehens. In dem geheimen Gefängnis mitten in einer Wohnsiedlung, leicht abseits von Berlin-Mitte, wurden Menschen zu Zeiten der DDR inhaftiert, bei welchen der Verdacht einer Republikflucht absichtlich oder eben auch unabsichtlich bestand. Zeitzeugen berichten bei den Führungen, wie grauenhaft das Leben der Inhaftierten dort war.
Gefangen in winzigen Zellen, teilweise zu fünft oder sechst mussten die zum Teil unschuldig Gefangenen sich eine einfache Holzpritsche sowie einfache Töpfe, die als Toiletten dienten, teilen. Zellen, die im Keller lagen, hatten nicht einmal ein Fenster zur Belüftung. Im Sommer war es stickig-heiß, im Winter eiskalt, für passende Kleidung wurde für die Häftlinge nicht gesorgt. Völlig abgeschottet von anderen Häftlingen und natürlich von der Außenwelt vegetierten die Menschen als Nummer, ohne jegliches Zeitgefühl vor sich hin. Für die Häftlinge galten Regeln, die einzuhalten waren, wie beispielsweise das Liegeverbot am Tag oder die richtige Schlafposition in der Nacht. Ständig standen sie unter Beobachtung, egal bei welcher Tätigkeit. Geprägt von ständiger Angst, Ungewissheit, Nervenanspannung, Folter und großem Schmerz verbrachten sie - mitten aus dem Leben gerissen - mehrere Monate, im schlimmsten Fall sogar Jahre, dort.
Mütter, die zu Hause kleine Kinder hatten, wurden auf offener Straße von zivilen Stasipolizisten in ein Auto gezerrt und mit verbundenen Augen in das Gefängnis gebracht, wenn der damaligen Stasi Dokumente zur Flucht, zu Verbrechen oder Ähnlichem vorlagen. Ob diese Anschuldigungen wahr waren oder nicht, wurde nie überprüft. Familienangehörige erfuhren nie wirklich, wo Vater, Mutter oder die eigenen Kinder hingebracht wurden. Viermal im Monat hatten sie Glück, die Inhaftierten außerhalb des geheimen Gefängnisses zu besuchen. Man möchte nicht glauben, dass es in diesem Zusammenhang eine Art 'Happy End' geben kann, doch das gibt es ... 30 Jahre später bei der Führung durch das ehemalige Stasigefängnis in Hohenschönhausen: „Es ist für mich eine Genugtuung hier meine Geschichte erzählen zu können {...} und selbst bestimmen zu können, wann ich hierherkomme und die Türe öffne oder schließe“, so die bewegenden und unfassbar starken Worte der Zeitzeugin, die uns die Geschehnisse erzählte.

Berlin ist eine unglaublich lebendige Stadt, die an jeder Ecke eine andere Geschichte erzählt. In all dem bunten Treiben herrscht eine gewisse Ordnung, die man gar nicht vermuten mag und genau das macht Berlin so unglaublich spannend und aufregend.
Evelyn Hitzel, BG/Q4

Organisation: Bea Joost und Jürgen Kreisel
Begleitung: Sebastian Hering, Michael Kinz, Birgit Konstantin

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