BG Kursfahrt nach al-Andalus, in das kulturelle Herz Spaniens,

malaga04Vom 4. März bis 9. März 2017
Mit den Lehrern: Martin Beller, Hubertus Naumann, Jonas Röhrig und (Frank Wilhelm, leider nur im Vorbereitungsteam, da zur Zeit erkrankt)

Der arabische Name al-Andalus steht historisch und kulturell gesehen für eine mehr als 7 Jahrhundert lang andauernde Herrschaft der Mauren in Spanien (710 bis 1492). Das Wort al-Andalus umfasste in der damaligen Zeit nicht nur das heutige Andalusien, sondern ganz Spanien. Im Jahre 717 wurde eine Münze geprägt, die auf der einen Seite eine lateinische, auf der anderen Seite eine arabische Schrift aufweist, dabei entsprechen sich die Ausdrücke Spania und al- Andalus. Dieser Hinweis ist wichtig, weil damit deutlich wird, dass das heutige Spanien  seine kulturellen Wurzeln auch  dem Islam zu verdanken hat. Der Islam ist neben  der jüdischen und christlichen Religion, das tragende Fundament des modernen Spaniens. Die spanische Lebenskultur (convivencia), die wir als Besucher genießen und lieben, hat durch diese einmalige Verschmelzung, der drei monotheistischen Religionen hier ihren Ursprung. 

malagaEs gibt keinen Ort auf der Welt, wo wir besser das friedliche aber auch konfliktreiche Zusammenleben der drei großen Religionen über Jahrhunderte hinweg,  besser studieren könnten, als in Spanien. Genauer in Andalusien. Auf Schritt und Tritt hatten wir bei unserer 6 tägigen Kursfahrt mehr als reichlich dazu Gelegenheit, diesen spanisch-maurischen Flair zu genießen. Schon der kleine Spaziergang mit unseren Rollkoffern, von der Metrostation zu unserem Hotel, das im Zentrum Málagas lag, ließ uns erstaunen. Die Häuser im maurischen Stil und die Straßen mit Marmor ausgelegt, waren einfach eine Augenweide. Eine Schülerin.“ Das erinnert mich an mein zuhause, in Marokko, das ist ja so schön. Mit meiner Familie muss ich auch mal hierher reisen.“ Und auch wir Lehrer hatten schon am ersten Nachmittag in unserem Hotelzimmer eine Begegnung der ganz besonderen Art. Eine Spanierin im mittleren Alter klopfte an unsere Zimmertür und maßregelte uns in gutem Deutsch: „ Denke sie daran, sie sind in Spanien und in Spanien ist es üblich, das zur Siesta-Zeit, die von 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr gilt, Ruhe herrschen soll“. Da hatten wir unser Fett schon mal weg. Aber so ist es halt in Spanien. Das Leben ruht  buchstäblich in dieser Zeit und je später der Abend, umso lebendiger erwacht es wieder. Um 22.00 Uhr ist mehr Betrieb und Geselligkeit auf Spaniens Plätzen und Straßen, als bei uns  mittags um 12.00 Uhr  auf dem Luisenplatz in Darmstadt.
Am nächsten Morgen stand die Besichtigung des Wahrzeichens Málagas, die Alcazaba, auf unserem Ausflugsprogramm. Die maurische Befestigungsanlage aus dem 11. Jahrhundert besticht nicht nur durch ihr eindrucksvolles Mauerwerk und durch liebevoll gestaltete Gärten, sondern auch durch ihre beeindruckende Lage. Von der Aussichtsplattform hatten wir einen herrlichen Blick  auf das weite Hinterland, auf die Stierkampfarena und natürlich auf den Strand und die moderne Hafenanlage. Am Sonntagnachmittag haben wir dann das beherzigt, was wir am Tag zuvor gelernt hatten. Spanien hat Siesta-Time und das hieß für uns - Ausruhen am Strand.
 

malaga02Am Montag ging es mit dem Bus nach Granada und dort natürlich zur legendären Alhambra. Die Alhambra gehört immer noch zu den einmaligsten und bedeutsamsten   Bauwerken der Welt. Die Schönheit der Gärten und die phantastische maurische Baukunst lassen einem in eine Zeit, aus tausend und eine Nacht versinken. Trotz zahlreicher  Besucher findet man in der Alhambra  immer einen Ort zum Träumen und zum Nachdenken. Am späten Nachmittag konnten wir unsere Seele auf einem gegenüberliegenden  Berg der Alhambra baumeln lassen. Wir ließen uns von  der Mittagsonne verwöhnen und genossen von dort die einmalige Aussicht auf die Alhambra und auf die schneebedeckte Sierra Nevada.  Am nächsten Tag setzen wir unsere Andalusien-Besichtigungstour fort. Mit unserem Bus ging es zunächst nach Ronda. Ronda ist zwar eine Kleinstadt, gehört aber in Andalusien in mehrfacher Hinsicht zu den Großen. Sie reiht sich ein in die Liste der „ weißen Dörfer“ und hat schon bedeutende Literaten wie Rainer Maria Rilke und Ernest Hemingway mit ihrem Zauber verführt. Auch wir waren hin- und weg. Von Ronda aus hat man einen sagenhaften Blick über das weite, hüglige Ackerland und von dem Felsvorsprung, der als Aussichtsplattform ausgebaut wurde, ist auch die bekannte, mittelalterliche Brücke, die zwei Schluchten miteinander verbindet, zu bestaunen.

malaga03Am Nachmittag war wandern angesagt. Von Ronda ging es mit dem Bus auf kurvenreicher Straße zu dem berühmten „ Caminio del Rey“. Noch vor Jahren zählte dieser Wanderweg zu den gefährlichsten Wanderwegen der Welt. Heute ist er so ausgebaut, dass auch Schülergruppen diesen Weg ohne weiteres gehen können. Schwindelfrei, sollte man trotzdem sein,  da es an  manchen Stellen wirklich sehr, sehr steil bergab  geht und  so mancher  Klettersteig, vielleicht etwas zu wacklig ist. Am Ende des Tages waren wir wieder alle mehr als begeistert von dem grandiosen Ausflug ins andalusische Hinterland,  mit seinen zahlreichen Flüssen, Seen und tiefen Schluchten.
Am letzten Tag war wieder Málaga angesagt. Am Vormittag besuchten wir zunächst das berühmte Picasso-Museum, das zu seinen Ehren, dem „ Sohn Málagas“, mit vollständigem Namen Pablo Ruiz y Picasso,  erbaut wurde. Die meisten Schüler konnten mit den Kunstwerken Picassos wenig anfangen. „ Ach das hätte auch meine kleine Schwester malen können“, so der Kommentar einer unserer Schüler,  zu den weltberühmten Gemälden des Maler-Genies, Picasso.
 Aber vielleicht ist das gerade der Grund, warum Kursfahrten neben den Gemeinschaftserfahrungen und dem sozialen Lernen so wichtig und bedeutsam sind:  Schülerinnen und Schüler mit dem Fremden und Unbekannten vertraut zu machen. Nur so wächst Europa  zusammen und aus Nachbarn werden Freunde.

Verfasser: Pfarrer Hubertus Naumann, Dieburg, den 21.März 2017.

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